Tierwelt

Die Landschaft der "Hute" ist abwechslungsreich. Mit ihren Heckenstreifen, Säumen, Baumbeständen, Halbtrockenrasen und ehemaligen Äckern bietet sie vielen Tierarten Schutz und Nahrung. Auch viele bedrohte Arten finden hier einen geeigneten Lebensraum.

 

Die größte hier vorkommende Säugetierart ist der Rothirsch. Daneben leben am "kleinen Bärenberg" zahlreiche Rehe, Wildschweine, Füchse, Dachse, Waschbären, Mäuse und vor allem Feldhasen. Auch Kaninchen kamen gelegentlich hier vor.

 

Die hecken- und baumreiche Landschaft begünstigt vor allem die Vogelwelt. Vom Frühling bis zum Herbst wimmelt es im Gebiet an verschiedenen Vogelarten. Teilweise erreichen sie große Zahlen. Bei der letzten Bestandsaufnahme im Jahr 2000 brüteten dort 38 Vogelarten. Typische Arten des Naturschutzgebietes sind Goldammer, Fitis, Bluthänfling, Dorngrasmücke, Baumpieper und Neuntöter.

 

Letzterer erbeutet vor allem größere Insekten, die er auch im Flug fangen kann. Daneben erlegt er kleine Tiere, wie Vögel, Eidechsen und Mäuse. Erbeutet er mehr Tiere als er fressen kann, spießt er sie an Dornen auf. Früher vermutete man, dass er sich auf diese Weise eine "Speisekammer" angelegt habe. Heutige Untersuchungen deuten darauf hin, dass er mit diesem Verhalten erfolgreich Weibchen anlockt. Neben den Brutvögeln leben zumindest zeitweise noch viele weitere Vogelarten in der "Hute vor dem Bärenberg".

 

Auf Schmetterlinge wirkt der Kalk-Halbtrockenrasen besonders attraktiv. In der „Hute“ kommen 35 Tagfalter- und 5 Widderchenarten vor. Typische Vertreter sind Hufeisenklee-Heufalter, Zwergbläuling, Silbergrüner Bläuling, Esparsetten-Widderchen und Thymian-Widderchen. Für diese Insektengruppe ist der Kalk-Magerrasen zentraler Lebensraum. Bemerkenswerterweise lebt im Gebiet eine Reihe von Schmetterlingsarten, die allgemein im Rückgang begriffen und mittlerweile selten geworden sind: Kaisermantel, Brombeerzipfelfalter, Dickkopffalter, Goldene Acht, Waldbläuling, Kleiner Perlmutterfalter, Kommafalter, Silberfleck-Bläuling, Roter Würfelfalter.

 

Typische im Gebiet vorkommende Heuschreckenarten sind Heidegrashüpfer und Zweipunkt-Dornschrecke. Insgesamt konnten im Untersuchungsgebiet 12 Arten festgestellt werden. Sie sind an unterschiedliche Lebensräume, wie Trockenrasen, steinige Wege oder dicht bewachsene und verfilzte Randbereiche, gebunden. Die Zunahme von Laubschrecken und Gewöhnlicher Strauchschrecke weisen auf die Abnahme des kurzwüchsigen Magerrasens und die Zunahme dichten Bewuchses hin.

 

Außerdem wurden 6 Hummelarten gefunden: Steinhummel, Dunkle und Helle Erdhummel, Ackerhummel, Kleine Hummel und Schmarotzerhummel. Bemerkenswert ist das zahlreiche Auftreten der Hummelschwebfliege, deren Entwicklung sich in den Nestern der Dunklen Erdhummel vollzieht. Daneben wurden 15 Käfer-, 3 Libellen-, 2 Ameisen- und 4 Fliegenarten gefunden.

 

Überraschenderweise wurden im Jahre 2000 3 Lurcharten (Grasfrosch, Bergmolch und Teichmolch) vorgefunden, die bekanntlich an Laichgewässer gebunden sind. Das große Nahrungsangebot an gut erreichbaren, bodennah lebenden Insekten scheint diese Tierarten jedoch anzulocken. Daneben sind 3 Kriechtierarten (Blindschleiche, Zaun- und Waldeidechse) im Naturschutzgebiet beheimatet.