Unsere Morgenstunden bereichert der Hausrotschwanz schon weit vor Sonnenaufgang. Mit seinem eigenwilligen Gesang ist er kaum zu überhören, und auf Hausdächern gut zu sehen. Bühne frei für den neuen Jahresvogel! Hier lang......
Auf der Landesdelegiertenversammlung im Juni des NABU Hessen in Bad Salzhausen forderten die über 140 Delegierten Umweltminister Ingmar Jung in einer Resolution dazu auf, die
EU-Wiederherstellungsverordnung der Natur in Hessen zügig und ambitioniert umzusetzen. „Ohne Bestäuber keine stabilen Ernten. Ohne gesunde Böden kein Puffer gegen Starkregen und Trockenperioden.
Kurzum: Ohne gesunde Ökosysteme keine zukunftsfeste Landwirtschaft. Umso größer ist die Verantwortung für Umweltminister Ingmar Jung, sich für die Wiederherstellungsverordnung in Hessen zu
engagieren. Sie sichert langfristig Erträge und eröffnet außerdem Landwirtinnen und Landwirten ein neues Geschäftsfeld, indem sie für Naturschutzmaßnahmen honoriert werden“, erklärte
NABU-Landesvorsitzender Maik Sommerhage.
Umweltminister Ingmar Jung und acht weitere CDU-Umwelt- bzw. Landwirtschaftsminister haben Mitte Juni bei der EU-Kommission die komplette Aufhebung des Europäischen Renaturierungsgesetzes
beantragt. Und dies im Alleingang, ohne Abstimmung in der Hessischen Regierungskoalition. Der Naturschutzbund NABU sieht darin einen Frontalangriff auf die Lebensgrundlagen der Menschen.
Die „Attacke“ der Umweltminister sei sehr kurzsichtig und könne auch nicht im Interesse der Landnutzer sein. Der hessische Umweltminister sollte, so die Delegierten, die Verordnung als
Zukunftschance begreifen und gemeinsam mit Landwirtschaft und Naturschutz dafür sorgen, dass sie tatkräftig mit Leben gefüllt wird. „Dringlich ist es nun, den Wiederherstellungsplan zu
erarbeiten, die Finanzierung auf eine solide Grundlage zu stellen und neben der Planung sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Jetzt liegt es am Umweltministerium, diese Chance zu nutzen und das
Gesetz wirkungsvoll für Natur und Landwirtschaft auszugestalten“, erläutert Sommerhage. Beim Schutz der Natur gehe es um lebensnotwendige Ökosystemleistungen wie sauberes Wasser, fruchtbare Böden
und saubere Luft. „Für unsere Wirtschaft, Ernährungssicherheit und Gesundheit sind wir auf eine intakte Natur angewiesen. Wiederherstellungsmaßnahmen bringen nachweislich auch einen hohen
ökonomischen Mehrwert“, so Sommerhage. Die ökologische Existenzsicherung ist dabei auch wesentlich für die Anpassung an die Auswirkungen der Klimakrise, darunter an Extremwetterereignisse wie
Dürren oder Hochwasser. Intakte Wiesen, Feuchtgebiete, Wälder und Moore tragen zudem als natürliche Kohlenstoffsenken nicht unerheblich zum Klimaschutz bei.
Trotz einer eigenen Biodiversitätsstrategie hat das Land Hessen noch viele Hausaufgaben zu erledigen. Viele geschützte Tiere, Pflanzen und Lebensräume befinden sich weiterhin in einem
ungünstig-schlechten Erhaltungszustand. So sind etwa die hessischen Vogelbestände in den letzten 24 Jahren um über 50 Prozent geschrumpft: Im Offenland gilt dies z. B. für Schleiereule,
Bluthänfling, Feldlerche, Feldschwirl, Rebhuhn, Braunkehlchen und Kiebitz. In den Wäldern für Waldohreule und Waldlaubsänger, in den Auen für Gelbspötter, Teichrohrsänger, Rohrammer und Kuckuck.
„In einer solchen Lage Initiativen zur Abschaffung der Wiederherstellungs-Verordnung der Natur zu unterstützen, ist kontraproduktiv und letztlich zukunftsblind“, erklärt Sommerhage.
Hintergrund
Im vergangenen Jahr hatte die Europäische Union die Wiederherstellungs-Verordnung der Natur (Nature Restoration Law) verabschiedet. In zwei Schreiben an die EU-Kommission sowie den Bundesminister
für Landwirtschaft fordern die unionsgeführten Umwelt- bzw. Agrarministerien, darunter auch das hessische, die Verordnung vollständig aufzuheben. Mit ihr sollen zerstörte Ökosysteme
wiederhergestellt werden, um die biologische Vielfalt zu stärken und so auch die Landwirtschaft widerstandsfähiger im Klimawandel zu machen. Die Verordnung sieht vor, dass bis 2030
Wiederherstellungsmaßnahmen auf mindestens 20% der Landfläche eingeleitet werden sollen. Bis 2050 sind alle Ökosysteme, die der Wiederherstellung bedürfen, wiederherzustellen. Dies gilt für die
Lebensräume und Arten der FFH- und Vogelschutzrichtlinie, für Waldökosysteme, Meeres- und Küstenökosysteme, Süßwasserökosysteme und Auen, landwirtschaftliche Ökosysteme, städtische Ökosysteme und
Bestäuber-Populationen.
Die Wiederherstellungsverordnung der Natur ist ein wichtiges Instrument, um eine Trendumkehr einzuleiten und unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern. Die EU-Kommission hat den
Mitgliedstaaten in der Verordnung bewusst keinen starren Umsetzungsrahmen vorgeschrieben, sondern Flexibilität für konkrete Maßnahmen eingeräumt. Die Verordnung wurde in den Verhandlungen
mehrfach mit Kompromissen angepasst und demokratisch legitimiert, auch mit Stimmen der EVP-Fraktion, also der Parteifamilie der CDU im Europäischen Parlament. Der NABU Hessen spricht sich für
eine entschlossene Wiederherstellung der Natur und die ambitionierte Umsetzung der Naturschutzgesetzgebung in Hessen und ganz Deutschland aus.
Rory Brückmann, 2. Vorsitzender des NABU Region Kassel konnte eine weitere Auszeichnung eines Schwalbenfreundlichen Hofes durchführen.
Die Übergabe erfolgte im Juni stellvertretend an Laura Philippent.
Der mitgliederstärkste hessische Umweltverband befindet sich auch weiterhin auf Wachstumskurs: Mit der Familie Steltner aus Breuna konnte der NABU Hessen jetzt sein 90.000 Mitglied im Land begrüßen. „Wir haben es uns nicht nehmen lassen, die Steltners vor Ort zu besuchen. Alle, die den NABU unterstützen, geben uns ein bedeutendes Gewicht in Politik und Öffentlichkeit. Denn unser Naturerbe zu bewahren – vor allem in Zeiten der multiplen Krisen und politischen Umwälzungen – ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die nur zusammen bewältigt werden kann“, erklärte der NABU-Landesvorsitzende Maik Sommerhage. Gemeinsam mit dem NABU-Vorsitzenden der Region Kassel Markus Dietrich sowie Susan Brendel und Helmut Raabe vom NABU Breuna nahm er die Familie in den NABU auf und übergab ein kleines Begrüßungsgeschenk. Im Frühjahr soll es zudem eine gemeinsame Exkursion zum Nationalen Naturerbe „Hute am Seilerberg“ der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe bei Habichtswald geben.
Herzlich willkommen im NABU Kreisverband Region Kassel e.V. und im NABU Breuna
Ein Buch für kleine und große Naturfreunde
Ottokar der Frosch begibt sich auf eine spannende, gefährliche Abenteuerreise nach Papua-Neuguinea, um einen Magenbrüterfrosch zu finden. Der gilt schon seit 1984 als ausgestorben.
Gerlinde Lerch zeigt über die Entwicklung von der Kaulquappe zum Frosch Gefahren auf – nicht nur für Amphibien,
sondern auch für andere Tiere, deren Artenvielfalt und Lebensraum gefährdet sind oder auf der Roten Liste stehen.
Der Autorin gelingt es, mit ihrem Kinderbuch ein Zeichen zu setzen für den Erhalt der Umwelt und Natur.
Die gelungenen Illustrationen von Terese Opitz begleiten Ottokar und seine Freunde.
Das Buch ist Anfang September 2024 im Handel erschienen (ISBN: 9783689350024)
Auf seinem jährlichen Ausflug in eine angrenzende Region erkundete der Naturschutzbund (NABU) Region Kassel im September das Hochmoor Mecklenbruch im Solling, die Nieheimer Tongruben und zum Abschluss das Bildungshaus Modexen.
Die knapp 30 Ortsgruppenvertreter des mehr als 5.000 Mitglieder starken Naturschutzbundes im Landkreis Kassel zeigten sich sehr interessiert an den Ausführungen von Wolfgang Peter zum Schutz des Hochmoores in der niedersächsichen Nachbarschaft. An den Nieheimer Tongruben, im Kreis Höxter, erwarteten Dennis Wiegard und Ronja Buchau von der Landschaftsstation mit Sitz in Borgentreich die Busgruppe. Die Fachleute erläuterten die naturschutzfachlichen Besonderheiten der ehemaligen Tonabbaugruben und führten die Gruppe in Teilbereiche der 14 ha großen Fläche. Auf besonderes Interesse stießen hier die kleinen Gelbbauchunken und die Vorrichtungen an den Tümpeln zum Schutz vor Waschbären. An der dritten Station, am Bildungshaus Modxen, wurde abschließend die Aufzucht der seltenen Amphibienarten Gelbauchunke, Geburtshelfer- und Kreuzkröte diskutiert. Christiane Sasse vom Trägerverein Bildungshaus Modexen führte die NABU-Gruppe durch das neue Gebäude und berichtete kurz über die Entstehungsgeschichte, die drittelparitätische Nutzung und die Veranstaltungspakete, durch die das Haus und das drei Hektar große Außengelände mit Leben gefüllt werden. „Dass es hier zumindest schon einmal im Ansatz gelungen ist, Landwirte und Jäger mit Naturschützern unter einem Dach zu vereinen, ist großartig. Ein solches Bildungshaus lässt hoffen, dass dort gemeinsame Aktionen und Zukunftspläne zum Wohle von Mensch und Natur geschmiedet werden“, äußert sich Markus Dietrich, erster Vorsitzender des Kasseler Kreisverbandes.
Zum Ausklang des informationsreichen Tages präsentierte Gerlinde Lerch aus Ahnatal ihren NABU-Freunden passend zum Tagesthema ihr bunt illustriertes Buch „Ottokar der Frosch“. In der gemütlichen Runde am Lagerfeuerplatz gab sie Zeilen zum Besten, wie Ottokar der Frosch sich auf eine spannende und gefährliche Abenteuerreise nach Papua-Neuguinea begibt, um einen Magenbrüterfrosch zu finden. Der gilt schon seit 1984 als ausgestorben. Gerlinde Lerch zeigt über die Entwicklung von der Kaulquappe zum Frosch Gefahren auf – nicht nur für Amphibien, sondern auch für andere Tiere, deren Artenvielfalt und Lebensraum gefährdet sind oder auf der Roten Liste stehen. Der Autorin gelingt es, mit ihrem Kinderbuch ein Zeichen für den Erhalt der Umwelt und Natur zu setzen. Das Buch ist Anfang September 2024 im Handel erschienen (ISBN: 9783689350024)
In einer kleinen Feierstunde wurde nun das Infozentrum am Steinertsee der NABU Gruppe Kaufungen-Lohfelden als NABU Erlebnispunkt ausgezeichnet.
Die Auszeichnung nahm unser Landesvorsitzender Maik Sommerhage und seine stellvertreterin Stefanie Stüber vor. Mit dabei waren einige Aktive der Gruppe sowie Vertreter des Kreisvorstandes und auch Christine Sauer aus dem NABU Präsidium. Nach der Übergabe und dem obligatorischen Bild gab es noch für alle eine kleine Wanderung in die Natur um den Steinertsee und zur nahen Sandgrube.
NABU - Naturerlebnispunkte
Die NABU-Gruppen in Hessen kümmern sich um kleinere oder größere, sehenswerte Projekte für die Natur, zum Erleben und Mitmachen. Es wurden im Laufe von Jahren wahre „Schätze“ geschaffen. Die NABU-Aktiven haben Lehrpfade angelegt, Streuobstwiesen revitalisiert, blumenreiche Magerrasen rekultiviert, Wanderwege organisiert oder Beobachtungshütten an Teichen angelegt.
Solche interessanten Orte möchten wir Ihnen als „Erlebnispunkte“ zugänglich machen und laden alle dazu ein, bei Spaziergängen, Wanderungen und Führungen diese mit allen Sinnen zu erleben. Sie werden die Vielfalt, den Ideenreichtum, sowie die Freude an der Mitarbeit im NABU erleben.
Alle hessichen Erlebnispunkte finden SIe unter NABU-Erlebnispunkte in Hessen.
Den Erlebnispunkt Infozentrum am Steinertsee finden sie hier.