Pflanzenwelt

Bei einer Bestandsaufnahme im Jahr 2000 durch den Diplom- Biologen Dr. Meineke wurden im Naturschutzgebiet 318 Pflanzenarten festgestellt – sicherlich eine erstaunliche Menge. Nach heutigem Stand stehen 41 Blütenpflanzen der „Hute“ auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Der Grund für diese Artenvielfalt sind die im Gebiet vorkommenden unterschiedlichen Biotoptypen.

 

Wie bei den unweit gelegenen Naturschutzgebieten auf dem Dörnberg und dem Festberg ist vor allem der "Enzian-Schillergras-Halbtrockenrasen" Grund für die Unterschutzstellung. An diese speziellen Bedingungen sind eine Reihe von „Spezialisten“ aus dem Pflanzen- bzw. Tierreich angepasst.

 

Die meisten Pflanzen kapitulieren vor Nährstoffarmut, Trockenheit und extremen Hitze in Bodennähe des Trockenrasens. Dazu kam häufiger Verbiss durch Weidevieh. So bildete sich eine ganz eigene Gesellschaft von Pflanzen, die sich anderenorts nicht durchsetzen konnte und deshalb selten ist. Hier entwickelte sich eine bunte Pflanzenvielfalt, die in unserer oft eintönigen Landschaft Ihresgleichen sucht. 11 Orchideen- und 2 Enzianarten sowie weitere seltene Pflanzen sind die „heimlichen Stars“ des kleinen Bärenbergs.

 

Der Halbtrockenrasen ist durchsetzt von einer Vielzahl von Gebüschen und Gebüschgruppen. Schlehe, Hartriegel, Liguster, Holunder und verschiedene Weißdorn- und Rosenarten, vor allem aber der Wacholder, drücken dem Gebiet ihren Stempel auf. Seltener sind Kreuzdorn und Berberitze zu finden. Esche, Eberesche, Vogel-Kirsche und Berg-Ahorn sind hier die häufigsten Bäume.

 

Besonders fällt eine über 300 Jahre alte Buche, die "Schäferbuche", auf. Sie hat einen Stammumfang von mehr als 8 m und eine weit ausladende Krone. Ihr Name deutet darauf hin, dass hier in früherer Zeit Schäfer und Herden Schutz vor Hitze und Regen gesucht haben dürften.

 

Etwa 10 ha des Naturschutzgebietes wurden bis 1990 als Ackerland genutzt. Danach wurden diese Flächen in Grünland umgewandelt. Auf diesen Wiesen wachsen vorwiegend nährstoffliebende Pflanzenarten. Damit unterscheiden sie sich deutlich vom Kalkmagerrasen. Seit einigen Jahren ist jedoch zu beobachten, dass immer mehr Pflanzen des Halbtrockenrasens in diese Bereiche einwandern – ein Zeichen, dass der Nährstoffgehalt allmählich abnimmt.

 

Zwei dieser ehemaligen Äcker werden jährlich umgebrochen. So konnte sich dort eine vielfältige Ackerwildkrautflora entwickeln. Im Jahr 2000 konnten auf einem der beiden 42 Pflanzenarten festgestellt werden. Acker-Rittersporn, Klatsch-Mohn und Färber-Kamille ergeben im Frühsommer ein weithin farbig - leuchtendes Bild. Weniger auffällig, aber nicht weniger attraktiv sind Blauer Gauchheil, Sommer-Adonisröschen, Blasser Erdrauch und Acker-Steinsame. Die Artenvielfalt dieses stillgelegten Ackers gibt uns einen Eindruck davon, wie die Feldflur in früherer Zeit einmal ausgesehen haben könnte.

 

Große Teile des Gebietes sind von Kiefern und Fichten bedeckt, die in den 50er und 60er Jahren angepflanzt wurden und sich dann weiter verbreiteten. Naturnahe Waldstücke gibt es hier noch nicht. Unter dem lichten Kronendach finden sich auf kleinen Lichtungen die Orchideenarten Manns-Knabenkraut, Großes Zweiblatt und Müllers Stendelwurz.